Auf dem N64 ist Turok 2: Seeds of Evil ein First Person Shooter, auf dem GameBoy Color ein Sidescroller, also ein komplett anderes Spiel.
Mir passt das ganz gut, FPS kann ich nämlich nicht so gut ab (motion sickness) und bei den limitierten Grafikmöglichkeiten des GameBoy würde mir sonst wohl schon nach 2 Minuten ziemlich schlecht.

Die Musik ist ziemlich gut, in jeder Stage gibt es einen anderen Soundtrack, so dass einem hier so schnell nicht langweilig werden dürfte.
Bleibt nur das Problem, dass das Gameplay ziemlich zu wünschen übrig lässt. Man läuft von links nach rechts und von rechts nach links, ohne überhaupt eine richtige Ahnung zu haben, was man denn nun tun oder wohin man gehen soll. Der AVGN nennt sowas gerne ein "Where the fuck do I go"-Spiel. Hier wäre sicher mehr drin gewesen, vor allem, weil sich die Stages in schöner Regelmäßigkeit abwechseln. Mal spielt man einen typischen Side Scroller, dann reitet man auf einem Flugdinosaurier, dann wieder paddelt man in einem Kanu einen Fluss runter und weicht Krokodilen und Felsen aus... die Steuerung ist dabei ganz gut gelungen. Einzig die Richtung "nach Unten" mag man nicht so gerne, da man bei zu großer Fallhöhe ins Gras beißt, man aber des Öfteren sehr knappe Sprünge (auch nach unten) vollführen muss.

Regelrecht unfair ist die Stage, in der man vor einem großen Sandwurm fliehen muss. Natürlich läuft man auf den Bildschirm zu, sieht also kaum, was vor einem ist. Ein paar mal an einem Felsen hängen geblieben, und das war's. Auch Level 8 übertreibt es mit den "knappen Sprüngen". Es gibt genau einen Pixel, von dem man abspringen muss. Ist man 1 Pixel zu früh, springt man zu kurz und stürzt ab. Ist man 1 Pixel zu spät, springt man gar nicht erst und stürzt sofort ab. Wenn der Schwierigkeitsgrad nur dadrin besteht, ein Level möglichst unfair zu designen, dann macht man ganz klar war falsch.

Fazit: Viel verschenktes Potential
Bewertung: ★★★★★
Durchgespielt: Ja