Faxanadu
Publisher: Hudson Soft
Erschienen: 1990
Pressebewertungen:
Als namenloser Held wird man vom Elfenkönig gebeten, ein Wesen Namens "The Evil One" zu töten. Dieser ist laut der Story aus einem Meteoriten entstanden und ist Schuld am allgemein sehr düsteren Zustand der Spielwelt.
Die Spielwelt ist in 3 Teile unterteilt: Städte, in denen Ausrüstung, Magie und Heilung gekauft werden können, die "Oberwelt", durch die man von Stadt zu Stadt und von Turm zu Turm reist, und die Türme, in denen sich Bossgegner und wichtige Items befinden. Gespeichert wird mit Hilfe eines Passwortsystems, welche man von sogenannten Gurus erhält. Stirbt man im Verlauft des Spiels, so startet man bei dem Guru, mit dem man zuletzt gesprochen hat. Es gibt auch ein rudimentäres Levelsystem. Je höher der Level, dargestellt durch den Titel der Spielfigur, desto höher die Erfahrungspunkte und das Gold bei der Rückkehr zum Spiel. Im Gegensatz zu den Items werden Gold und Erfahrungspunkte nämlich nicht mitgespeichert.
Die Steuerung ist ganz ok, ohne Anleitung wird man aber nur schwer herausfinden, wie man Items - Steuerkreuz nach unten + B - oder Magie - Steuerkreuz nach oben + B - verwendet. Auch kann man den Charakter nicht mehr steuern sobald man in der Luft ist, was einige der Plattformpassagen komplizierter als nötig macht.
Die Musik ist ganz eingängig, wiederholt sich allerdings auch sehr schnell. Vor allem die "Hausmusik", also die Musik die zu hören ist wenn man in ein Haus geht, ist überall gleich und geht nach kurzer Zeit extrem auf die Nerven.
Ein "Questdesign" gibt es hier eigentlich nicht. Man erfährt von den Dorfbewohnern nur, was eventuell zu tun ist, aber es gibt keine besondere Belohnung, wenn man die Quest erfüllt. Außer natürlich, dass man im Spiel weiter vorankommt. Wirklich nervig sind die "Schlüsselquests". Einige Türen lassen sich nur mit einem bestimmten Schlüssel öffnen (Resident Evil lässt grüßen), die man bei einem Schlüsselmacher kaufen muss. Man weiß aber vorher nicht, welche Schlüssel und wieviele man davon benötigt. Der Inventarplatz ist aber begrenzt! Also muss man entweder unnötig Schlüssel rumschleppen, oder es ist viel Laufarbeit angesagt. Das wäre an sich gar nicht mal so schlimm, wenn die Türen nach einmaligem Öffnen denn auch offen blieben. Geht man aber aus dem Dungeon wieder raus, so muss man erneut einen Schlüssel verwenden, was vor allem im Falle eines Ablebens extrem an den Nerven zehrt.
Wo Faxanadu wirklich punkten kann ist das Gegnerdesign. Gerade in den späteren Spielabschnitten haben die Entwickler ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, und es gibt viele unterschiedliche Gegner mit unterschiedlichen Bewegungsmustern und Schwachpunkten. Wenn die Gegner nur nicht so doof wären... oftmals laufen sie nämlich einfach in einen Abgrund und sind vom Bildschirm verschwunden. Nun denn.
Ebenfalls gut gefällt mir die recht düstere Atmosphäre des Spiels. Alles wirkt verfallen und runtergekommen und vor allem das "Nebellevel" erzeugt eine beklemmende Stimmung. Auch die labyrintartig aufgebaute Spielwelt hat ihren eigenen Charme. Es dauert zwar, sich zurechtzufinden und einige Orte sind aufgrund der nicht ganz optimalen Steuerung nur schwer zu erreichen (und die Feinde müssten wirklich nicht bei JEDEM Verlassen des Bildschrims respawnen...), die Welt lädt aber zum Erkunden ein.
Fazit: Trotz einiger Mängel ein sehr faszinierendes Spiel
Bewertung: ★★★★★
Durchgespielt: Ja