Sherlock Holmes: Nemesis

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Boxart
Titelbild:
Title Screen

"Sherlock Holmes: Nemesis" von Frogwares mag zwar eine treue Fangemeinde haben, aber das Spiel hat einige gravierende Mängel, die das Spielerlebnis erheblich trüben. Obwohl die Idee, Sherlock Holmes und Arsène Lupin aufeinandertreffen zu lassen vielversprechend klingt, wird das Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft.
Die Geschichte beginnt interessant, verliert sicher aber leider allzuschnell in abstrusen Szenen und merkwürdigen Rätselaufgaben. Die Charaktere wirken entweder hölzern und wenig lebendig, oder sind so krass überzeichnet, dass es unfreiwillig komisch wird.

Die grafische Darstellung des viktorianischen Londons ist zwar detailreich, wirkt aber gleichzeitig auch veraltet und uninspiriert. Schade, es hat nämlich durchaus seinen Reiz, mit Holmes und Watson durch London zu streifen und dabei auch der Baker Street den ein oder anderen Besuch abzustatten.

Zudem leidet das Gameplay unter einer umständlichen Steuerung. Die Point-and-Click-Mechanik fühlt sich oft klobig an und die Navigation durch die Umgebungen ist frustrierend. Hinzu kommt, dass die Rätsel sind oft unnötig komplex sind. Sherlock Holmes mag vielleicht das englische Köningshaus aus dem effeff kennen, es darf aber bezweifelt werden, dass der Spieler auch über dieses Wissen verfügt. Rätsel, die also dadurch gelöst werden müssen, dass man aus einer Reihe von Rätselzeilen herausliest, welche Medaille welches Königs oder welcher Königin in welcher Reihenfolge abgelegt werden müssen, gehen doch ein wenig am Ziel "Spielspaß" vorbei.

Die Synchronisation ist so durchwachsen wie der Rest des Spiels. Die Sprecher leisten durchaus gute Arbeit, aber die Betonung wirkt oft etwas merkwürdig. Eventuell ein Hinweis darauf, dass die Synchronregie zu wenig Zeit oder Mittel hatte. Teilweise werden auch einzelne Sätze so oft wiederholt, dass es schnell nervig wird.

Das Spiel leidet zudem unter zahlreichen technischen Mängeln, darunter Bugs, Abstürze und lange Ladezeiten. Die letzte Szene des Spiels konnte ich z.B. nicht spielen, weil das sich Game im Ladebildschirm aufhängte.

Sehr positiv anzumerken ist aber, dass die eingebaute Hilfestellung des Spiels tatsächlich sehr umfrangreich ist und so wenig vom Rätsel spoilert wie möglich. Manchmal ist alles, was man braucht, ein kleiner Stoß in die richtige Richtung.

Fazit: Für Fans von Point-and-Click-Adventures und Detektivgeschichten gibt es definitiv bessere Alternativen.
Bewertung:
Durchgespielt: Ja

Entwickler: Frogwares
Publisher: Focus Home Interactive
Erschienen: 2007

Pressebewertungen:
GamesRadar: 5/10

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