Guncom 2

Boxart   Screenshot

Ich mag das Lightgun-Genre ja. Aber dieses Spiel? Dieses Spiel lässt mich das gesamte Hobby der Videogames als solches hinterfragen. Es ist tatsächlich das schlechteste Spiel, welches ich je gespielt habe. Es fängt schon damit an, dass jegliche Auswahl im Menü mit einem total übersteuerten und viel zu lauten Sound quittiert wird. Hat bei Ecole denn wirklich niemand das Spiel mal angetestet, bevor sie es auf den Markt geschmissen haben? Irgendwer?!

Die Frage stellt man sich übrigens die ganze Zeit, während man spielt. Die Grafik wäre selbst für PS1-Verhältnisse hässlich, oftmal kann man gar nicht genau sagen, auf was man eigentlich schießt, weil alles komplett verwaschen aussieht. Die Story (sofern man sie denn so nennen will) wird in kurzen Cutscenes erzählt, der Text verschwindet allerdings so schnell vom Bildschirm, dass man kaum eine Chance hat, diesen zu lesen. Was man verpasst: Die Stadt Saronica wird von einer Organisation Namens "SMO" zerstört. Der Widerstand kämpft gegen die "Subliminer" genannten Unterdrücker. Angeführt wird "La Résistance" von Lily, doch diese wird entführt, und so müssen Kou Yanami und Yuri die Sache in die Hand nehmen.

Nicht die originellste Geschichte, aber man hätte doch einiges draus machen können. Stattdessen wurde anscheinend sehr viel Mühe darauf verwendet, das Spiel so unansehnlich und unanhörlich wie möglich zu machen. Die Übersetzung ist vielleicht nicht die allerschlechteste, aber auch weit entfernt davon, gut zu sein. "Sword the Stinker" (oder "Stinkschwert" auf Deutsch) klingt nicht wie ein furchteinflößender Name. Oder Dialoge wie
Yuri: "Nein! Du Schurke wirst mir meine Mutter nie wiedergeben, selbst wenn wir dir Crimson geben!"
Admiral Zaza: "Hast du mich gerade Schurke genannt? Du verdienst zu sterben!"
sind einfach nur unfreiwillig komisch.

Die lauten, total übersteuerten Sounds aus dem Menü findet man natürlich auch im Spiel wieder: Jedesmal wenn ein Mensch vor den Bösewichten wegläuft, gibt es einen ohrenbetäubenden und tinitusauslösenden Schrei zu hören. Immerhin muss man sich nicht mit schlecht vertonten Zwischensequenzen rumschlagen: Es gibt keine Sprachausgabe, und wenn man sich anschaut, was die Entwickler bei diesem Spiel schon alles verhauen haben, muss man darüber sogar froh sein.

Die Gegner wiederholen sich recht schnell und wie schon erwähnt, kann man aufgrund der wirklich schlechten Grafik teilweise gar nicht erkennen, was die Gegner überhaupt darstellen sollen. Teilweise werden einem die "Schwachpunkte" der Gegner angezeigt, auf die man schießen soll. Aber auch hier ist teilweise nicht klar, WO der Pfeil eigentlich hinzeigt.

Weiterer Schwachpunkt ist die Tatsache, dass es gar keine richtigen Übergänge zwischen einzelnen Räumen gibt, wie z.B. in Time Crisis, wo man sich durch ein designtes Level bewegt, und man den Übergang zwischen Raum A und Raum B in einer Cutscene anschauen kann. Hier wird der Bildschirm schwarz, es gibt eine kurze Ladezeit, und weiter geht es, damit, Bösewichter zu bekämpfen. Es trägt nicht unebdingt zur Orientierung bei, und die ganze Zeit über fragt man sich, was eigentlich gerade genau passiert. Höhepunkt des Ganzen ist eine Szene, in der ein Charakter sowas sagt wie "bitte befreit seine Seele" (man kann es halt nicht so wirklich lesen) und plötzlich kämpft man gegen einen Typen mit einer Clownsmaske, dem man abwechselnd gegen den linken Arm, rechten Arm, oder zwischen die Beine (vielleicht auch auf die Beine) schießen soll. Wenn man gewinnt, ist man sofort wieder im Gespräch mit dem vorherigen Charakter. Es ist einfach nur verwirrend.

Hat das Spiel auch irgendwas positives zu bieten? Ja, es ist in ca. 30 Minuten durchgespielt, wenn man denn mit dem wirklich unfairen Schwierigkeitsgrad zurechtkommt.

Fazit: Dieses Spiel sollte von niemandem gespielt werden.
Bewertung:
Durchgespielt: Ja

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