Bilder/LifeisStrangeTitle.jpgBilder/LifeisStrangespiel2.jpgBilder/LifeisStrangespiel3.jpgBilder/LifeisStrangespiel4.jpgBilder/LifeisStrangespiel5.jpg Life is Strange

Life is Strange

Cover:
Boxart
Titelbild:
Screenshot
Entwickler: Dontnod Entertainment
Publisher: Square Enix
Erschienen: 2015

Pressebewertungen:

Maxine "Max" Caulfield ist Kunststudentin an der Senior Highschool der Blackwall Academy in Arcadia, Oregon. Die talentierte Fotografin erlebt eines Tages eine beunruhigende Vision, in der ihr Heimatort von einem Tornado heimgesucht wird. Am selben Tag entdeckt sie, dass sie die Fähigkeit besitzt, die Zeit für ein paar Minuten zurückzuspulen. Unsicher, ob sie alles nur träumt, langsam verrückt wird oder tatsächlich übernatürliche "Superkräfte" besitzt, erzählt sie erstmal niemandem davon. Sie benutzt ihre Fähigkeit jedoch, um einem Mädchen das Leben zu retten. Doch dies ist erst der Anfang einer viel tiefergehenden Geschichte, in der es sich um Mobbing, Erpressung und sogar Vergewaltigung dreht. Doch wie hängt ihre alte beste Freudin Chloe Price da mit drin? Was ist mit der verschwundenen Rachel Ambers passiert? Wird Max ihre Fähigkeiten behalten oder sind diese nur vorübergehender Natur? Und was ist mit ihren Visionen vom alles verwüstenden Wirbelsturm? Kann sie die Stadt retten? Das alles (und bestimmt noch viel mehr) wird in 5 ca. dreistündigen Episoden erzählt

"Life is Strange" ist ein sehr storyintensives Adventure, etwa im Stile der Telltale Games. Es gibt nur vereinzelt spielbare Abschnitte, bei denen man lediglich in einem eng begrenzten Bereich umher läuft, sich verschiedene Dinge ansieht, und mit Leuten redet. Max kann dabei, je mehr Infos sie hat, in Dialogen auch aus mehr Optionen wählen.

Sehr interessant ist dabei ihre Fähigkeit, die Zeit zurückzudrehen. So kann sie mit einer Person erst über ein Thema sprechen, von dem Max keine Ahnung hat und sich die Antwort anhören. Anschließend dreht sie die Zeit ein paar Sekunden zurück und kann mit ihrer neu gewonnenen Information eben diese Person beeindrucken und so ihr Vertrauen gewinnen oder sich bei anderen beliebt machen.

Wie bei solchen "Storygames" üblich kann man den groben Handlungsverlauf nicht wirklich beeinflussen. Ein paar Szenen spielen sich anders, je nachdem, welche Entscheidungen man getroffen hat. Anders als bei Telltatle-Spielen haben die Entscheidungen hier aber einen sehr viel größeren Einfluss. Eine Entscheidung, die man in Episode 1 getroffen hat, kann auch in Episode 4 noch Konsequenzen nach sich ziehen, so dass der Wiederspielwert hier enorm groß sein dürfte.

Das Charakterdesign ist erstklassig. Kein Charakter ist simpel "schwarz-weiß" gehalten, jeder hat seine eigene Motivation und seine eigene menschliche Seite, was oftmals erst in Gesprächen oder kleinen Zwischensequenzen deutlich wird. Vor allem Max als "weird geek girl" ist sehr gut gezeichnet und nicht bloß ein wandelndes Geek-Klischee.

Die Grafik ist OK. Es gibt Spiele, die einen hier eher vom Hocker reißen als Life is Strange. Vor allem an der Lippensynchronität der Sprachausgabe haben die Entwickler offensichtlich sehr gespart. Die Sprachausgabe an sich ist jedoch über jeden Zweifel erhaben. Mit Hanna Telle hat das Synchronstudio für die Hauptfigur eine Schauspielerin mit einer sehr angenehmen Stimme gefunden. Es macht Spaß, sich von dieser Stimme diverse Dinge vorlesen zu lassen, die Max so beobachtet und schon nach kurzer Zeit liest man auch Tagebucheinträge in seinem eigenen Kopf in ihrer Stimme und mit ihrer Betonung.

Die Musik ist sehr ruhig gehalten. Es gibt einige Indie-Stücke zu hören. Nicht unbedingt mein Musikgeschmack, aber die Musik ist gut ins Spiel eingefügt. So ist die Musik z.B. sehr laut zu hören, wenn ein Charakter seine Stereoanlage anmacht, oder Max sich Kopfhörer in die Ohren steckt, um sich abzukapseln. Ansonsten ist die Musik sehr im Hintergrund gehalten und fügt sich gut in die Szenen ein.

Die Steuerung ist leider etwas missraten. Um mit Objekten interagieren zu können, muss Max diese anschauen, was für einzelne Objekte auch sehr leicht funktioniert. Liegen aber z.B. mehrere Flyer nebeneinander, muss man schon sehr mit der Kamera rumprobieren, bis endlich die Aktionen für den gewünschten Flyer erscheinen und nicht für einen danebenliegenden, den man schon längst angeschaut hat. Hier wäre ein "Fokus wechseln"-Button sehr angebracht gewesen.

Fazit: "Interaktives Drama" der sehr guten Sorte
Bewertung:
Durchgespielt: Ja

Zurück zur Liste