Grand Theft Auto: Vice City Stories

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"Grand Theft Auto: Vice City Stories" bringt die bekannte und beliebte Welt von Vice City zurück auf die PSP. Zeitlich ist das Spiel zwei Jahre vor den Ereignissen in Vice City angesiedelt. Die Geschichte dreht sich um Victor "Vic" Vance, den Bruder von Lance Vance aus "Vice City". Victor kehrt nach Vice City zurück und wird in die kriminelle Unterwelt verwickelt, während er versucht, seine Familie zu unterstützen (Vic hat in Vice City sogar einen kleinen Auftritt in einer Zwischensequenz).

Für ein PSP-Spiel sind die Grafiken in "Vice City Stories" ziemlich gut, doch leider kommt die PSP hier auch ziemlich an ihre Grenzen. Es gibt immer wieder unschöne Popups und zu spät nachladenden Texturen. Ab und zu hakelt sogar die Musik aus einer der wie immer zahlreichen vorhandenen Radiostationen. Anscheinend kommt das Laufwerk der PSP mit dem Nachladen nicht hinterher. Gefühlt ist die Performance auf der PSP-3000 etwas besser als auf dem alten 1004-Modell.

Die Steuerung wurde wie auch schon in Liberty City Stories ziemlich gut auf die PSP angepasst. Die Fahrphysik ist ziemlich gut gelungen, auch Hubschrauber steuern sich okay. Schwächen hat das Spiel in der automatischen Zielfunktion. Angeblich sollte diese verbessert worden sein, aber zumindest bei mir nimmt sie ständig Ziele in Fokus, die ich gar nicht anvisieren wollte.

Das Gameplay von "Vice City Stories" ist klassisch "Grand Theft Auto" mit einer Mischung aus Missionen, offenen Welten und zahlreichen Nebenaktivitäten. Das Spiel bietet wieder eine Vielzahl von Fahrzeugen, Waffen und Missionstypen, die für stundenlangen Spielspaß sorgen können. Die Einführung von neuen Features wie Empire Building, bei dem Spieler Unternehmen übernehmen und ausbauen können, fügt dem Gameplay eine weiteres Element hinzum doch leider wiederholen sich die Nebenmissionen für das "Empire" sehr schnell, und haben teilweise ein wirklich knappes Zeitlimit.

Die Soundkulisse ist GTA-typisch gut gelungen. Die bereits erwähnten Radiosender bieten eine große Auswahl an Musik aus den 1980er Jahren, die perfekt zur Atmosphäre von Vice City passt. Die Sprachausgabe ist gewohnt gut, mit glaubwürdigen Darbietungen der Synchronsprecher. Es finden sich wieder einige sehr bekannte Personen in der Sprecherliste. Philip Michael Thomas spricht erneut die Rolle von Lance Vance, Danny Trejo und Phil Collins. Die letztgenannten wurden sogar für das Spiel digitalisiert. Phil Collins tritt im Spiel sogar als er selbst auf (eine Hommage an eine Miami-Vice-Folge, in welcher er einen Kleinkriminellen spielt).

Die Story an sich ergibt leider nicht ganz so viel Sinn. Es bleibt rätselhaft, wieso Vic sich von Jerry Martinez so an der Nase rumführen lässt, und wieso er sich im weiteren Verlauf immer tiefer in den Sumpf von Kriminalität und Drogen ziehen lässt, sich selbst aber immer noch als "guten Menschen" sieht. Ein klein wenig Selbsterkenntnis gibt es immerhin in der letzten Mission, in der Vic sich selbst als "Arschloch" bezeichnet, der seine Freunde in Stich gelassen hat. Auch wird nicht ganz klar, wieso Vic eigentlich so erpicht auf das viele Geld ist, welches er mit den kriminellen Geschäften verdient. Es wird immer wieder gesagt, Lance und Vic wollen Geld für die Behandlung ihres Bruders haben. Doch woran genau leidet der Bruder? An Asthma. Das dürfte ehrlich gesagt keine Unsummen verschlingen.
Sehr gut geschrieben ist hingegen der Storyteil rund um Vic und Louise.

Abschließend muss ich leider sagen, dass mich Vice City Stories nicht so sehr fesseln konnte wie andere Ableger der Serie. Der Humor geht noch viel weiter unter die Gürtellinie als bisher schon (buchstäblich), und einige der Charaktere sind so nervtötend, dass man deren Aufträge am liebsten gar nicht erfüllen würde. Vielleicht bin ich aber aus dem "GTA-Alter" auch einfach raus?

Außerdem ist das Missionsdesign teilweise sehr fragwürdig. Es ist zwar abwechslungsreicher als in GTA 4, wo quasi jede Mission in einer großen Schießerei endete. Doch einige Missionen wie zum Beispiel "Light My Pyre", in der man Lance vor einer rivalisierenden Gang beschützen muss, sind so unfair, dass man garantiert mehrere Anläufe braucht, um sie dann mit Glück irgendwie zu schaffen. Die Missionen von 'Zero' aus GTA San Andreas waren zum Glück nur optional, doch "Light My Pyre" ist eine Pflichtmission. Könnte durchaus sein, dass diese Mission allein sehr vielen Spielern das Beenden des Spiels unmöglich gemacht hat.

Fazit: Eher schwacher Vertreter der GTA-Reihe
Bewertung:
Durchgespielt: Ja

Entwickler: Rockstar North
Publisher: Rockstar Games
Erschienen: 2006

Pressebewertungen:
Eurogamer: 6/10
Games Radar: 3.5/5
Gamespot: 8.4/10

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Effekt Cheat Typ
Max HP hoch,runter,links,rechts,O,O,L,RTastenkombination
Rüstung hoch,runter,links,rechts,Viereck,Viereck,L,RTastenkombination
Fahndungslevel aushoch,runter,Dreieck,Dreieck,runter,links,X,XTastenkombination